Die in der NDR-Berichterstattung aufgeführten Informationen beziehen sich ausschließlich auf das Gerontopsychiatrische Zentrum (GPZ) sowie eine allgemeinpsychiatrische Station. 

Im Juli 2024 wurde im Rahmen des Niedersächsischen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) eine fachaufsichtliche Begehung durch das Ministerium auf zwei Stationen des GPZ sowie einer allgemeinpsychiatrischen Station durchgeführt. Die daraus resultierende Weisung sah ein vorübergehendes Belegungsverbot der GPZ-Stationen vor, um notwendige bauliche und konzeptionelle Maßnahmen umzusetzen. Nach erfolgreicher Umsetzung der Maßnahmen wurde dieses Verbot wieder aufgehoben. Der Austausch mit der Fachaufsicht verlief seither regelmäßig und konstruktiv, mit positiven Rückmeldungen zu den vorgenommenen Verbesserungen. Der Sanierungs- und Maßnahmenplan wird weiterhin koordiniert und konsequent umgesetzt.

Es ist wichtig klarzustellen, dass die NDR-Berichterstattung auf einen Zeitraum zu Beginn des Jahres verweist, in dem entsprechende Mängel identifiziert wurden. Diese wurden zeitnah behoben. Der Bericht vermittelt jedoch fälschlicherweise den Eindruck, dass die beschriebenen Zustände den aktuellen Stand widerspiegeln.

Wie fast alle Gesundheitseinrichtungen in Deutschland stehen auch wir vor der großen Herausforderung, qualifiziertes Personal zu rekrutieren und bei der Größe einer Einrichtung wie dem AMEOS Klinikum Osnabrück mit insgesamt rund 850 Mitarbeitenden kommt es immer mal wieder zu Fluktuationen und auch wir leiden unter dem akuten Fachkräftemangel. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten in unserem Klinikum ist jedoch auch unter diesen Umständen stets gesichert, was sich unter anderem auch durch positive Rückmeldungen unserer Patienten hinsichtlich der hochwertigen therapeutischen Versorgung durch das Personal widerspiegelt.

Im Zuge der umgesetzten baulichen und organisatorischen Maßnahmen wurden Defizite gezielt und konsequent behoben. Die entsprechenden Stationen konnten nach Abschluss dieser Maßnahmen und erneuter Prüfung durch die Aufsichtsbehörde wieder in Betrieb genommen werden. 

Wie in vielen Einrichtungen des Gesundheitswesens stellt auch für uns die Personalgewinnung und -bindung eine große Herausforderung dar. Dennoch möchten wir betonen, dass der Personaleinsatz am AMEOS Klinikum Osnabrück sorgfältig und vorausschauend geplant und gesteuert wird. 

Das AMEOS Klinikum Osnabrück blickt auf eine lange Geschichte zurück – es wurde 1865 gegründet und vereint historische Gebäude mit moderner Psychiatrie. Viele der historischen Bauwerke stehen unter Denkmalschutz, während Erweiterungsbauten aus den 1960er- und 1980er-Jahren inzwischen in die Jahre gekommen sind. Die kontinuierliche Modernisierung stellt eine besondere Herausforderung dar. Ein Schwerpunkt liegt auf dem GPZ, das 1968 errichtet wurde. Das Gebäude ist insgesamt renovierungsbedürftig und entspricht in seiner aktuellen Gebäudestruktur nicht mehr den modernen Standards einer zeitgemäßen gerontopsychiatrischen Versorgung. Bereits 2011 hat das Klinikum einen Antrag auf Förderung beim zuständigen Ministerium eingereicht, der einen Neubau und eine Neukonzeption des Gerontopsychiatrischen Zentrums vorsieht. Bislang konnte in diesem Prozess keine Einigung erzielt werden und ein Fördermittelbescheid steht weiterhin aus. Weitere Gespräche dazu sind geplant. Die vom Land jährlich zugeteilten Pauschalfördermittel reichen für dieses Vorhaben nicht aus und dienen hauptsächlich Ersatzbeschaffungen für das gesamte Klinikum.

Zu den kürzlich im GPZ umgesetzten Arbeiten zählen beispielsweise die Setzung neuer Wände in Aufenthaltsräumen für bessere Patientenrückzugsmöglichkeiten sowie die Setzung von Türdurchbrüchen zur erhöhten Lichtdurchflutung. Weiterhin das Kleben von großen Piktogrammen zur besseren Orientierung, diverse Malerarbeiten, die Renovierung und Ausstattung eines Snoezlraums und die Erneuerung von Handläufen. Diese und weitere geplante Maßnahmen wurden bei einer erneuten Begehung von der Fachaufsicht am 10. Dezember 2024 akzeptiert. Wir sind weiterhin in regelmäßigen und persönlichen Austausch mit der Fachaufsicht und dem Ministerium, um weitere Maßnahmen umzusetzen.

Die Vorwürfe von Herrn Uhlen haben uns irritiert und überrascht. Anfang 2024 besuchte er unser Haus, hospitierte auf mehreren Stationen, sprach mit Mitarbeitenden und tauschte sich ausführlich mit der Klinikleitung aus. Dabei wurden viele Themen offen und konstruktiv besprochen, auch kritische Aspekte der psychiatrischen Versorgung. Herr Uhlen äußerte sich während seines Besuchs sehr beeindruckt von der Arbeit unserer Mitarbeitenden und der hohen Qualität der Versorgung am AMEOS Klinikum Osnabrück. Diese Wertschätzung spiegelte er auch in einem Social Media-Beitrag (Instagram: @thomas_uhlen // Beitrag vom 9. Januar 2024) auf seinem Kanal wider. Vor diesem Hintergrund hätten wir uns gewünscht, dass Herr Uhlen bei einer kritischen Wahrnehmung zunächst das direkte Gespräch mit uns sucht, bevor er seine Eindrücke in einem Interview öffentlich macht. Seine aktuellen Aussagen haben auch bei unseren Mitarbeitenden, die ihn hier kennengelernt und als interessierten Gesprächspartner erlebt haben, für Verwunderung gesorgt. Darüber hinaus möchten wir betonen, dass solche pauschalen und nicht näher konkretisierten Äußerungen nicht nur bei unseren engagierten Mitarbeitenden zu Verunsicherung führen, sondern auch die ohnehin herausfordernde Aufgabe, qualifiziertes Personal zu gewinnen, zusätzlich erschweren. Gleichzeitig könnten sie bei Patientinnen und Patienten, die auf eine Behandlung in unserem Hause angewiesen sind, unbegründete Ängste auslösen.