Die Schilddrüse, eine kleine Drüse am unteren Ende des Halses, spielt eine entscheidende Rolle für den Stoffwechsel des Körpers. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Schilddrüsenhormone zu produzieren. Diese sind maßgeblich für grundlegende Körperfunktionen, wie etwa für den Energiestoffwechsel, die Körpertemperatur, das Wachstum und die Entwicklung von Geweben.

Verschiedene Erkrankungen können die normale Funktion der Schilddrüse jedoch beeinträchtigen. Dazu gehören Schilddrüsenknoten, Überfunktion (Hyperthyreose) und Unterfunktion (Hypothyreose). 

In einigen Fällen können diese Erkrankungen eine operative Behandlung erfordern, beispielsweise wenn eine medikamentöse Therapie nicht ausreichend ist oder ein bösartiger Schilddrüsenknoten vorliegt. Während der Operation werden dann Teile oder die vollständige Schilddrüse entfernt. 

Rund 100.000 Schilddrüsenoperationen werden in Deutschland pro Jahr durchgeführt, routiniert und standardisiert sind diese sicher und weitestgehend komplikationsfrei. Dennoch besteht, etwa bei komplexen Verwachsungen, das Risiko einer Verletzung des Stimmbandnervs. Als Folge können Heiserkeit, Sprachstörungen, Schluckbeschwerden und sogar Atemnot auftreten. Ein zentrales Anliegen bei Schilddrüsenoperationen ist daher die Sicherheit der Stimmbandnerven und der umliegenden Strukturen. 

Hier kommt das Neuromonitoring ins Spiel: Eine innovative Technik, die Ärztinnen und Ärzten während der Operation Rückmeldungen in Echtzeit über die Funktion der Nerven gibt. 

Dafür werden während der Schilddrüsenoperation Elektroden an den Enden der Stimmbandnerven platziert. Der Chirurg stimuliert dann vorsichtig die Nerven, um ihre Funktion zu überprüfen. Dafür werden minimale elektrische Impulse verwendet. Die Reaktionen der Muskeln im Bereich der Stimmbänder werden dabei vom Gerät aufgezeichnet.

Mithilfe von akustischen und visuellen Signalen wird so während der Operation kontinuierlich die Funktion der Stimmbandnerven überwacht. Das Neuromonitoring-Gerät erkennt Veränderungen in Echtzeit und gibt dem chirurgischen Team sofortiges Feedback. Dies ermöglicht es ihnen, die Vorgehensweise anzupassen, falls es Anzeichen für eine Gefährdung der Nerven gibt. Mögliche Schäden an den Stimmbandnerven können so vermieden und die Operation mit größerer Sicherheit und Präzision durchgeführt werden.

„Am AMEOS Klinikum in Haldensleben führen wir jährlich zahlreiche Schilddrüsenoperationen durch, und die Integration der neuesten Generation des Neuromonitorings ist ein bedeutender Fortschritt für die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten“, erklärt Dr. med. Andreas Brügge, stellvertretender Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Unsere Zielsetzung ist es, eine erstklassige medizinische Versorgung zu bieten und der erfolgreiche Einsatz des Neuromonitorings in der Schilddrüsenchirurgie unterstreicht unser anhaltendes Engagement für Innovation und Patientensicherheit.“

AMEOS Ost verbindet die 19 AMEOS Einrichtungen an elf Standorten in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 1.900 Betten bzw. Behandlungsplätzen. Mit rund 4.100 Mitarbeitenden zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Region. AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen: An über 50 Standorten in unseren Krankenhäusern, Poliklinika, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen sind wir Vorreiter in Medizin, Pflege und Betreuung. Rund 18.000 Mitarbeitende kümmern sich jährlich um das Wohlergehen von über einer halben Million Menschen. Denn für AMEOS gilt: Vor allem Gesundheit. 

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