In Deutschland leiden nachaktuellen Schätzungen etwa fünf Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Ursächlich für Depressionen können genetische, biologische und umweltbedingte Faktoren sein. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen. Durch die Corona-Pandemie und die anhaltenden Krisen sind die Zahlen weiter angestiegen: Das „Präventionsradar“ der Krankenkasse DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2024 zeigt, dass bei Kindern und Jugendlichen psychische Störungen wie Erschöpfung, Einsamkeit, Angst und auch psychosomatische Beschwerden erneut zugenommen haben.

„Wir erleben bei Kindern und Jugendlichen eine Entwicklung, die höchst alarmierend ist. Dringend notwendig sind die Früherkennung psychischer Belastungen und die Etablierung von Präventionsinitiativen, um die Risiken für die mentale Gesundheit von Mädchen und Jungen zu minimieren und die Resilienz zu stärken. Es besteht die Gefahr, dass eine Generation nachfolgt, in der Gesundheitsprobleme und psychisches Leid weit verbreitet sind. Es ist wichtig, mit Aktionstagen wie dem Europäischen Depressionstag das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und es weiter zu enttabuisieren“, erläutert Professor Detlef E. Dietrich, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim und Vertreter der European Depression Association (EDA) in Deutschland.

Das diesjährige Motto des Europäischen Depressionstages (EDD) am Sonntag, 6. Oktober 2024, den die European Depression Association jährlich am ersten Sonntag im Oktober begeht, lautet daher: „Jugend in der psychischen Krise“.

Wir laden Sie ein, gemeinsam mit Betroffenen und ausgewiesenen Experten das Thema aus verschiedenen fachlichen Perspektiven zu beleuchten: Neben bekannten Risiko- und Resilienzfaktoren für psychische Erkrankungen werden auch Aspekte der Prävention und personalisierten Medizin sowie Handlungsbedarfe und Möglichkeiten aus therapeutischer Sicht und aus der Perspektive von Betroffenen und Unterstützenden thematisiert.

Online-Pressekonferenz via ZOOM
21. Europäischer Depressionstag (EDD) – Jugend in der psychischen Krise Donnerstag, 26. September 2024 | 11:00 bis 12:30 Uhr

Registrierungslink: https://t1p.de/EDD-2024

Die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner:

Prof. Dr. med. Detlef E. Dietrich, Repräsentant der European Depression Association in Deutschland und Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Hildesheim
Thema: Jugend in der psychischen Krise – 21. Europäischer Depressionstag sieht dringenden Handlungsbedarf

Stefan Hossfeld, Schauspieler, Regisseur, Trainer und systemischer Berater, Heilpraktiker für Psychotherapie i. A., 2. Vorsitzender der Künstlerhilfe e. V. | Verein zur Förderung psychisch kranker Künstler
Interview: Besonders Schauspieler und kreative Menschen, deren Intuition essenziell ist, trifft eine Depression hart – unsere Emotionen sind unser Handwerkszeug, das bei einer Depression häufig nicht wie gewohnt eingesetzt werden kann

Anna Lisa Shirin Haeder, Sängerin, Studentin
Interview: Musik hat nicht mein Leben gerettet, aber die Menschen und das Verständnis mit dem sie uns verbindet

Priv.-Doz. Dr. Manuela Gander, Bindungsforscherin am Institut für Psychologie der Leopold- Franzens-Universität Innsbruck und klinische Psychologin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Innsbruck und Hall in Tirol
Thema: Das Leiden im Verborgenen: Die Relevanz frühzeitiger Versorgung und Prävention bei depressiven Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Ass.-Prof. Dr. Alexander Karabatsiakis, Repräsentant der European Depression Association in Österreich, Fachbereich Klinische Psychologie II, Schwerpunkt: Biomolekulare Psychotraumatologie & Stressforschung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Thema: "Warum fragen wir nicht unsere Haare?“ Neue Auswertungsmöglichkeiten für mehr Prävention und bessere Versorgung von Depressionen