Patienten-Akademie Alfeld informiert über wichtiges Organ

Chronische Nierenerkrankungen waren das Thema der Patienten-Akademie Veranstaltung in Alfeld am 9. Mai. Dr. Reiner Verwiebe, der die Dialyse-Abteilung am AMEOS Klinikum Alfeld leitet, eine Außenstelle des Hildesheimer St.-Bernward-Krankenhauses, begrüßte zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer in der Personalcafeteria.

Dass die Menschen mit Dialysebedarf in Alfeld versorgt werden können, ist seit Jahrzehnten ein großes Plus für die Region des Leineberglandes. Die Dichte der Versorgung habe sich in den letzten 25 Jahren deutlich verbessert, so der Nephrologe. „Als Patient kann man davon ausgehen, dass in rund 30 Kilometern eine Dialyse angeboten wird.“ Auch Reisen sind für Dialysepatienten möglich, selbst Fernreisen beispielsweise in die USA oder Urlaube auf Kreuzfahrtschiffen. Die persönlichen Daten würden übermittelt und die Geräte entsprechend eingestellt.

Dr. Verwiebe erläuterte, dass sich die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen generell stark verbessert habe. Der Mediziner gab eine kurze Einführung in die anatomische Funktion der Niere und erläuterte, wie es zu den schwerwiegenden Leistungsabfällen dieses Organes kommt. „Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig“, so Verwiebe. Gleichzeitig sei es aber auch so, dass viele Nierenkranke unerkannt bleiben. „Das betrifft immerhin jeden 13. Patienten.“

Die Entgiftungsleistung ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der Schwere der Nierenschädigung. Die Möglichkeiten der Klassifikation und Einordnung unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter waren ein zentrales Thema des Vortrages. Auch die Hauptursachen und Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Nikotinkonsum, Bewegungsmangel und genetische Faktoren kamen zur Sprache.

„Wichtig ist die Anamnese, das Gespräch mit den Patienten“, so Dr. Verwiebe. Zur Einordnung müsse man die Vorgeschichte kennen. Wichtige Diagnosemöglichkeiten sind dann zum Beispiel Ultraschall, Gewebeproben und natürlich Laboruntersuchungen. Ein Hauptthema des Vortrages bezog sich auf Medikamente, die Patienten für Nierenerkrankungen aber auch für andere Beschwerden nehmen würden, denn dort bestünden viele Wechselwirkungen.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Besucher wie gewohnt individuelle Fragen stellen. Die Veranstaltungsreihe des Vereins der Freunde und Förderer des Alfelder Krankenhauses e.V. und des AMEOS Klinikums Alfeld wird am 13. Juni fortgesetzt. Dann informieren die Fachärztin für Gynäkologie Annett Arlt und Dipl. med. Ronald Daubner über Brusterkrankungen bei Mann und Frau.