„Natürlich gut aussehen“ – das dürfte der Lebenswunsch vieler sein, ganz gleich ob Mann oder Frau. Nicht jedem jedoch ist eine perfekte Anatomie in die Wiege gelegt und manchmal sorgen auch einschneidende Lebensereignisse wie eine Brustkrebserkrankung für körperliche Veränderungen, die nachhaltig belasten. „Die Plastische Chirurgie bietet die Chance, Menschen zu helfen, die objektiv Probleme und einen persönlichen Leidensdruck haben“, erklärt Dr. Franz Stefan Biber, Chefarzt der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven. In der Brustchirurgie finden sich sowohl der Brustaufbau nach Brustkrebs-Eingriffen als auch operative Maßnahmen zur Vergrößerung und zur Verkleinerung des Busens.

Großer Busen oft sehr belastend

Verkleinerung? „Ja, das ist tatsächlich das größere Problem in der medizinischen Praxis“, erläutert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie. Auch wenn die Regenbogen-Presse suggerieren mag, dass es nur ums „Mehr im Dekolleté“ geht: In der Realität sorgt bei vielen Frauen eine zu große Oberweite für Probleme – vor allem für den Rücken. Denn der muss das erhebliche Gewicht der zu großen Brust auffangen und gegensteuern. In so einem Fall, so der Chefarzt, seien operative Eingriffe zur Reduzierung der Oberweite eine wichtige Maßnahme. Das Ziel: Schmerzen zu beseitigen und den Betroffenen wieder mehr Lebensqualität zu geben. Allen, die sich den Leidensdruck einer Frau mit zu großen Brüsten nicht vorstellen können, rät der Experte zu einem skurril anmutenden, aber recht realitätsnahen Selbstversuch: „Hängen Sie sich mal zwei Wassermelonen, die mit einem Seil verbunden sind, über die Schulter – dann bekommen sie ein Gefühl, welche Probleme Frauen damit auf Dauer haben können. Zum Beispiel die Bildung eines Rundrückens sowie Nacken- und Schulterbeschwerden.“

Dort, wo die Natur zu wenig gegeben hat und dies als Belastung empfunden wird, sind aufbauende Eingriffe eine Behandlungsoption – teilweise zahlen dafür auch die Krankenkassen. Während früher Silikon-Implantate das Mittel der Wahl waren, steht heute eine gute Alternative mit Eigenfett oder Eigengewebe zur Verfügung. „Vor allem deshalb, weil sich körpereigenes Material ganz anders verhält als hochkohärentes Silikongel – nämlich ganz natürlich, wie ein herkömmlicher Busen. Frau bekommt auf diesem Wege lebendes Gewebe, eine warme, weiche Brust, die sich natürlich verformt“, so der Experte. Hinzu kommt, dass bei Implantaten die Hersteller in der Regel eine zehnjährige Garantie geben: Ein längerer Verbleib im Körper sei zwar im Einzelfall denkbar, so Dr. Franz Stefan Biber, aber das daraus erwachsende Risiko lasse sich nicht seriös bewerten. Apropos wachsen: Während sich körpereigenes Material üblicherweise komplikationsfrei verhält, kommt es nach der Implantat-Einlage häufig zu einer Kapselfibrose. „Das ist eine Schrumpfung der Kapsel um das Implantat, welche mit einer Deformierung und Verhärtung des Implantats einhergeht. Eine ganz natürliche Reaktion des Körpers auf den Fremdkörper Implantat. Sie führt zu Verhärtungen, Verformungen und Schmerzen“, erklärt der Chefarzt. Diese Komplikation könne zu jedem Zeitpunkt nach einer Brust-OP mit Implantaten auftreten – an einer Brust, aber durchaus auch bei beiden.

Gute Beratung durch Vernetzung

Nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung, bei der eine brusterhaltende Operation nicht möglich war und eine Brust oder beide entfernt wurden, fühlen sich viele Frauen nicht mehr vollständig – entsprechend groß ist der Wunsch nach einem Brustaufbau. Dr. Franz Stefan Biber macht Betroffenen Mut: „Für uns am AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven ist in Verbindung mit der poliklinischen ambulanten Sprechstunde wichtig, uns für die Patienten Zeit zu nehmen und gut zu beraten. Gemeinsam finden wir einen Weg.“

Wo kann ich Hilfe finden?

Das Sekretariat der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie erreichen Sie unter +49 471 4805 3400. Dr. Biber ist auch im AMEOS Poliklinikum im Zentrum Bremerhaven tätig, das Sie unter +49 471 45155 erreichen können.