Im Herzkatheterlabor des AMEOS Klinikums Mitte Bremerhaven herrscht reger Betrieb. Doch der Grund ist kein kardiologischer Notfall, sondern ein durchaus angenehmen Anlass: Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard, stattete dem Klinikum einen Besuch ab und verschaffte sich unter anderem in der Notaufnahme einen Überblick über das medizinische Leistungsangebot.

„Aufgrund meiner politischen Herkunft habe ich immer einen leicht skeptischen Blick auf private Krankenhausträger“, gab Claudia Bernhard offen zu. Die Politikerin ist Mitglied der Partei Die Linke. Michael Dieckmann, AMEOS Vorstandsmitglied und COO der Region AMEOS West, war trotz dessen guter Dinge und entgegnete: „Ich hoffe, dass wir trotzdem eine Chance haben, bei Ihnen zu punkten.“

Ziel von Michael Dieckmann, Regionalgeschäftsführer Martin Stein und der Krankenhausdirektion war es, der Senatorin einen breiten Überblick über die Leistungen der AMEOS Klinika Bremerhaven und Geestland zu geben. Insbesondere die Verlagerung der somatischen Bereiche vom AMEOS Klinikum Seepark Geestland in die Bremerhavener Häuser wurde hierbei besonders thematisiert. Der ebenfalls anwesende Leiter des Referats für Versorgungsplanung, Landesangelegenheiten Krankenhauswesen und Pflege, Martin Fischer, zeigte sich an dem Zeitplan der Bau- und Umzugsmaßnahmen sehr interessiert.

Aber nicht nur die Zukunft war Gesprächsthema in der Runde. Nach einem kurzen Kennenlernen ging es zunächst gemeinsam in die Notaufnahme. Die Chefärzte Dr. Wolfgang Dausch und Dr. Michael Habenicht führten die Politikerin durch die Klinik für Akut- und Notfallmedizin. Dr. Habenicht, Chefarzt der Klinik, zeigte den Schockraum und stellte Claudia Bernhard das Online-Meldesystem IVENA vor. Mit dessen Hilfe wird die innerstädtische Patientenlenkung optimiert und gibt dem Personal der Notaufnahme die Möglichkeit, sich auf Patienten vorzubereiten, die mit dem Rettungswagen in das Klinikum gebracht werden. „Der Rettungsdienst liefert uns Informationen über den Zustand des Notfallpatienten, während wir die Rettungsdienste informieren, welche Kapazitäten im Moment vorhanden sind. Das optimiert den gesamten Ablauf“, so Dr. Habenicht.

Im Anschluss übernahm Dr. Wolfgang Dausch, Chefarzt der Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin, die Führung und geleitete die Besucher in das Herzkatheterlabor. Dessen Räumlichkeiten waren aufgrund von Wartungsarbeiten vorübergehend auch ohne die vorgeschriebene Schutzkleidung betretbar. Seit 2016 ist die Funktionseinheit in Betrieb, mit großem Erfolg: 2018 wurden dort bereits mehr als zwei Drittel aller akutkardiologischen Fälle wie zum Beispiel Herzinfarkte in Bremerhaven behandelt. Dr. Dausch wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Patientenzahlen in Zukunft weiter steigen werden. Er begründete dies mit der immer älter werdenden Bevölkerung, aber auch den fortschrittlicheren Behandlungsmethoden.

Die Entwicklung der Kardiologie war zudem eines der Themen, das in der anschließenden Präsentation durch Michael Dieckmann im Veranstaltungsraum angesprochen wurde. Auch die Palliativstation, die 1990 als eine der ersten ihrer Art in Deutschland gegründet wurde, wurde in dem Vortrag hervorgehoben. Die Präsentation bildete den Abschluss des Programms.