Belastungsstörungen
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Traumatische Erfahrungen sind mit extremen und bedrohlichen Erlebnissen verbunden, die außerhalb des Rahmens normaler menschlicher Erfahrungen liegen. Für beinahe jeden Menschen wären diese seelisch sehr belastend und qualvoll.
Psychische Schutzmechanismen greifen nicht mehr oder reichen nicht aus, um dieses Erlebnis zu bewältigen und zu verarbeiten. Diese Diskrepanz zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und individuellen Möglichkeiten der Bewältigung zu erleben, geht häufig mit Gefühlen der Hilflosigkeit und der schutzlosen Preisgabe einher. So kann dies eine dauerhafte Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses bewirken.
Hauptindikationen und Symptome
Der typische Leidensdruck bei den Betroffenen resultiert aus Erinnerungen, aus sogenannten Flashbacks, Albträumen, einem andauernden Gefühl des Betäubtseins und emotionaler Stumpfheit. Es entsteht häufig eine Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen sowie eine Teilnahmslosigkeit an der Umgebung. Weiters kann es zu einem deutlich verminderten Interesse und zur Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Ereignis wachrufen könnten, kommen. Übermäßiger Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen können sich entwickeln.
Es können zusätzlich traumatische Folgestörungen und zusätzliche Erkrankungen, wie z.B. Angst- oder depressive Störungen, Essstörungen oder Suchterkrankungen auftreten.
Behandlung
- Einzelpsychotherapie unter traumatherapeutischen Gesichtspunkten
- Integrative, ressourcenorientierte Gruppenpsychotherapie
- Psychoedukation zum Aufbau eines Krankheitsverständnisses und zur Erarbeitung neuer Bewältigungsmechanismen
- Skillstraining
- Training sozialer Kompetenzen wie Selbstbehauptungs- und Durchsetzungstraining
- Nonverbale Kreativtherapien (z.B. Tanz-, Gestaltungs- und Musiktherapie) sowie körperorientierte Psychotherapie
- Einüben imaginativer Methoden und Entspannungsverfahren
- Physio- und Sporttherapie
- Physikalische Behandlungen
- Gegebenenfalls medikamentöse Behandlung unter ärztlicher Betreuung
Ziele der Therapie
- Informationen vermitteln über Posttraumatische Belastungsstörung und deren Behandlungsmöglichkeiten
- Abbau von Selbstschädigung und Suizidalität
- Förderung von Sicherheit und Vertrauen
- Aufbau von Strategien zur Spannungsreduktion und Symptombewältigung
- Aktivierung der persönlichen Ressourcen
- Traumabearbeitung sowie Integration des Traumas und seiner Folgen in die persönliche Entwicklung
- Änderung dysfunktionaler Kognitionen in Verbindung mit dem Trauma und den Traumafolgen
- Abbau dysfunktionalen Vermeidungsverhaltens
- Rückfallprophylaxe bzw. Aufbau von Handlungskompetenz zur Bewältigung zukünftiger Krisen