Der Fuß des Menschen ist entwicklungsgeschichtlich, im Vergleich zu den uns nahen Säugetieren, der jüngste Abschnitt des Skelettes. Mit dem aufrechten Gang musste sich die Funktion des Greifens bzw. die Belastung eines „Vierfüßers“ wandeln zu der ausschließlichen Stützfunktion. Daraus erklären Anatomen die „Anfälligkeit“ des menschlichen Fußes, da notwendige stützende Eigenschaften einer zum Greifen ursprünglich notwendigen guten Beweglichkeit der Gelenke, wie sie sich an der Hand entwickelt hat, entgegenstehen.

Somit ergeben sich die in der Bevölkerung allgemein sehr häufigen, teilweise schon mit der alltäglichen normalen Belastung auftretenden Veränderungen der Fußstatik, auch im Zusammenhang mit einer erblich bedingten Veranlagung oder im Zusammenhang mit der Art der getragenen Schuhe. Anfangs können statische Veränderungen noch aufgehalten oder passiv durch Einlagen umgekehrt werden.

Sollte eine Wiederherstellung der normalen Statik, auch durch Einlagen, nicht möglich sein oder nicht mehr gelingen, münden diese oft nach unterschiedlich langer Zeit in einer Fehlstellung der Gelenke der Zehen und des Mittel- oder Rückfußes. Auch ein vorzeitiger Verschleiß mit Bewegungsschmerzen kann die Folge sein. Seltener führen auch andere Erkrankungen wie Rheuma, Stoffwechselerkrankungen (Zuckerkrankheit, Gicht) oder Verletzungsfolgen zu Fußveränderungen.

Sofern nichtoperative Maßnahmen ausgeschöpft sind oder diese nicht erfolgversprechend sind, können nach einer ausführlichen ärztlichen Untersuchung des Fußes mit Röntgen die Möglichkeit einer operativen Korrektur durch Sehneneingriff, durch knöcherne Umstellung oder seltener durch Gelenkversteifung in einem beratenden Gespräch mit dem Arzt geprüft werden.

Mindestziel jeder Behandlung ist die Wiederherstellung der normalen Fußstatik und Zehenstellung, welche bei normaler Belastung das schmerzfreie Gehen in normalen Schuhen erlaubt. Allein kosmetische Gründe führen den Patienten selten zum Arzt, auch wenn hier die Ansprüche der Betroffenen mit der Möglichkeit moderner OP-Verfahren, die frühzeitig eine gipsfreie Mobilisation erlauben, sicher steigen.

Auch in der seit fast drei Jahren wöchentlich freitags stattfindenden ambulanten Fußsprechstunde im AMEOS Klinikum Bernburg kann eine Beratung bei Fußbeschwerden erfolgen und entsprechende Behandlungen empfohlen oder wenn nur operativ möglich, konkret geplant und durchgeführt werden.

Die häufigste und geläufigste Erkrankung, die zur Operation führt, ist der Hallux valgus, welche trotz weiter Schuhe oft Beschwerden verursacht und nur durch eine Operation beseitigt werden kann. Diese und auch andere einerseits moderne, andererseits allgemein bewährte OP-Verfahren am Fuß werden neben der Versorgung von Fußverletzungen routinemäßig und seit 2013 in steigender Häufigkeit auch im AMEOS Klinikum Bernburg ambulant oder im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes durchgeführt.

Anmeldungen für die Sprechstunde unter Telefon: +49 3471 34 1392.