Mit entwaffnender Offenheit sprach Burkhard Thom im Rahmen einer Lesung am 30. Januar  im AMEOS Klinikum Osnabrück über seine Alkoholabhängigkeit und seinen Weg daraus. Darüber zu reden und kein Geheimnis daraus zu machen sei ein wichtiger Bestandteil seiner Trockenheit, berichtet er. Seit 1992 ist er erfolgreich abstinent. Das Wissen, wie sehr das Umfeld unter dem Alkoholkonsum litt, wie sehr auch die Angehörigen davon betroffen sind und wie hilflos sie einer Sucht oft gegenüber stehen, brachten ihn auf die Idee, anderen Menschen zu helfen.

So entstand 2016 der Ratgeber „Alkohol – Die Gefahr lauert überall“. Es folgten Lesungen und Gespräche in Kliniken, Suchtorganisationen und Selbsthilfegruppen sowie Auftritte in Funk und Fernsehen. Inzwischen stehen die Unterstützung von Angehörigen und die Vermeidung von Rückfällen im Mittelpunkt seiner Arbeit. In Deutschland gibt es rund 8 Millionen Co-Abhängige, die heute überwiegend ein Schattendasein führen. Daher steht nicht der alkoholkranke Mensch im Mittelpunkt seiner Arbeit, sondern das gesamte Umfeld. Familie, Kinder, Verwandte, Bekannte und Kollegen aus dem beruflichen Umfeld sind die Zielgruppe. „Du bist nicht allein. Lass dir helfen“ ist eine seiner wichtigsten Botschaften an Betroffene, um den Weg aus der Abhängigkeit zu finden.

Gemeinsam mit Gastgeber Dr. Peter Flüchter, Chefarzt des Suchtmedizinischen Zentrums am AMEOS Klinikum Osnabrück stand er den Teilnehmenden für Gespräche und Fragen zum Thema zur Verfügung. Auch die Suchtberatungsstellen von Caritas und Diakonie und sowie die Guttempler begleiteten den Abend. So kamen auch Betroffene und betroffene Angehörige zu Wort und nutzen im Anschluss die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit den Experten. „Man lebt nur einmal – das stimmt nicht. Man lebt jeden Tag und stirbt nur einmal.“ gibt Thom den Teilnehmenden mit auf den Weg als Botschaft für ein suchtfreies und selbstbestimmtes Leben.