Bei der Reanimation von Menschen mit Herzstillstand ist Deutschland Schlusslicht. Nur 30% der Betroffenen erhalten eine Laienwiederbelebung. In anderen Ländern Europas, z.B. in Schweden liegt diese Rate bei etwa 80%.

Im Rahmen der 2. Herzwoche Sachsen-Anhalt beteiligte sich das AMEOS Klinikum daher mit einem Vortrag zum Thema, einer Besichtigung des Herzkatheterlabores und praktischen Übungen an einer Reanimationspuppe. Der Einladung zur Aktion waren am Mittwochnachmittag etwa 50 Interessierte gefolgt.

In seinem Vortrag ging Chefarzt Dr. Wieland K. Schulze auf die Ursachen, wie z.B. der Koronaren Herzerkrankung, ein und erläuterte die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Ein besonderes Anliegen ist dem Chefarzt dabei die sofortige Herzmassage bei Menschen mit einem Kreislaufstillstand. „Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt pro Minute und bereits nach 5 Minuten entstehen Schäden, die sich durch keine Therapie mehr beheben lassen“, so der Chefarzt. Dabei steht die Herzdruckmassage im Vordergrund. Das Beatmen ist nicht zwingend erforderlich und muss, z.B. bei hygienischen Bedenken nicht durchgeführt werden. „Drücken, drücken, drücken“, bis die Profis vor Ort eintreffen, und „bitte keine Pausen“, rät Dr. Schulze.

„Angst sollten Sie bei einer Reanimation nicht haben. Denn falsch kann man nichts machen. Nichts tun und abwarten, ist der größte Fehler.“, so der Chefarzt