Die periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), besser bekannt als Schaufensterkrankheit, ist weit verbreitet. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie geht davon aus, dass bei circa 20 Prozent der über 65-Jährigen bereits eine Verkalkung der Beinarterien vorliegt. Damit ist die Durchblutungsstörung eine der häufigsten Gefäßerkrankungen überhaupt.
An pAVK erkranken vor allem ältere Menschen. Die Erkrankung hat weitreichende Folgen, wenn die Betroffenen nicht behandelt werden: In Deutschland werden jährlich etwa 60.000 Amputationen, oft in Verbindung mit Diabetes mellitus, vorgenommen. PAVK ist häufig Anzeichen für kranke Arterien am Herzen und im Gehirn. Das macht sie so gefährlich: 75 Prozent der Patienten sterben an Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Gefördert wird die Verkalkung der Arterien durch Nikotinkonsum, Zuckerkrankheit, hohen Blutdruck und Fettstoffwechselstörungen.
„Neben der konservativen medikamentösen Behandlung stellen je nach Patiententyp interventionelle oder operative Methoden gute Erfolge in Aussicht“, so Dr. Bogdan Mircea, der am 12. bundesweiten Gefäßtag am 24. September im AMEOS Klinikum Haldensleben über die Ursachen und Risikofaktoren der Schaufensterkrankheit informierte. So werden im Anfangsstadium Medikamente verabreicht, welche die Durchblutung fördern. Im fortgeschrittenen Stadium muss die Durchblutung interventionell oder operativ wieder hergestellt werden. Gefäßaufdehnungen mit und ohne Stent, die Kalkausschälung oder ein Bypass stehen als mögliche Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Neben den Vorträgen konnten sich die Besucher beim Aktionstag kostenlos den „Knöchel-Arm-Index“ (ABI-Screening) bestimmen lassen. Dieser gibt Auskunft darüber, ob eine Durchblutungsstörung in den Beinarterien vorliegt.
„Je früher die pAVK erkannt wird, desto besser. Die Krankheit sollte in der Bevölkerung ebenso ein Begriff sein wie der Schlaganfall oder der Herzinfarkt“, sagt Mircea. Der Aktionstag zum Thema „Schaufensterkrankheit – pAVK“ ist seiner Ansicht nach ein Schritt in die richtige Richtung.