Geflüchtet, angekommen, integriert? So lautete der Titel zur Fachtagung, die das AMEOS Klinikum Hildesheim zusammen mit Partnern des Sozialpsychiatrischen Verbunds Hildesheim am 3. November veranstaltete.
„Nicht immer kann es auf einer Tagung um schnelle Antworten gehen. Manchmal kann die richtige Frage wirkungsvoller sein, als eine zu kurz überdachte Antwort“, mit diesen Worten begrüßte Prof. Dr. Marcel Sieberer, Ärztlicher Direktor des AMEOS Klinikums Hildesheim, als Moderator der Tagung die 140 Anwesenden. Bei der Veranstaltung waren auch Geflüchtete anwesend, die aktiv zum Rahmenprogramm beitrugen. So berichtete ein Syrer von seiner Flucht aus der Heimat, ein anderer ausländischer Gast spendierte das Essen zum Mittagsbuffet: orientalische Brötchen und Teigfladen.
Im Anschluss an die Fachvorträge fand eine Podiumsdiskussion mit dem Publikum statt. Hier wurde deutlich, dass weit mehr als die Hälfte der Flüchtlinge so traumatisiert sind, dass sie dringend therapeutische Hilfe brauchen. Für diese Hilfe bedarf es Dolmetscher-Leistungen – nur so könnten die Geflüchteten versorgt werden – hier waren sich Referenten und Teilnehmer einig. Marcel Sieberer betonte in seinem Schlusswort, dass die in Deutschland zunächst beispiellose Hilfsbereitschaft deutlich zurückgegangen sei. Die Erklärung sieht er in der Ernüchterung der Bürger, aber auch in Ängsten und Vorurteilen. Ein Lösungsansatz zur Integration von geflüchteten Menschen wurde offen formuliert: Die Aktivität aller ist erforderlich, um Geflüchtete voll und ganz zu integrieren.