Osnabrück, 7. September 2018 - 1868 nahm die damalige „Provinzialständische Irrenanstalt zu Osnabrück“ auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters ihren Betrieb auf, 150 Jahre später begeht das AMEOS Klinikum Osnabrück am heutigen Tage mit einem offiziellen Festakt diesen besonderen Geburtstag. Hochrangige Redner überbrachten ihre Grußworte und gemeinsam mit geladenen Gästen aus Gesundheitswesen, Politik, Kirche und Lehre wurde nicht nur auf die bewegte Geschichte des Krankenhauses zurückgeblickt. Im Mittelpunkt der Feier standen die Gegenwart und die Zukunft des heute offenen, vielfältigen und modernen Zentrums für psychische Gesundheit in der Region Osnabrück.

Dr. Axel Paeger, Vorsitzender des Vorstandes der AMEOS Gruppe begrüßte in seiner Ansprache die Redner und Anwesenden und freute sich über die große Zahl der Ehrengäste, die zeige „welche Bedeutung das AMEOS Klinikum Osnabrück für die Region hat.“ Gegründet habe er die AMEOS Gruppe 2002 mit dem Anspruch, höchste Qualität sicherzustellen und der Aufgabe, Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Auch in Osnabrück erfolge die stetige Erweiterung des Leistungsangebotes entsprechend dem Versorgungsbedarf in der Region. „Und dabei gilt, dass wir das gesamte psychiatrische Leistungsspektrum anbieten und für alle Patienten da sind, die einer psychiatrischen Versorgung bedürfen“, betonte er.

Sozialministerin Dr. Carola Reimann erinnerte an die Anfänge der psychiatrischen Einrichtungen in Niedersachsen und welche Entwicklungen und Veränderungen die Psychiatrie bis heute prägen. Heute gelte es, ambulante Angebote zu erweitern und auszubauen und die stationären Aufenthalte sukzessive zu verringern. „Die engmaschige, sektorenübergreifende Verknüpfung der Versorgungsstrukturen vor Ort sowie der Aufbau von entsprechenden Präventionsangeboten durch die Leistungsanbieter sind eine wichtige Aufgabe, der sich Politik und das Gesundheitssystem heute widmen müssen“, so die Ministerin.

Landrat Dr. Michael Lübbersmann betonte, dass „das AMEOS Klinikum mit seinem breit gefächerten Therapieangebot für die Bevölkerung in der Region und als großer Arbeitsgeber eine wichtige Institution“ sei. Auch die gemeinsamen Projekte hob er hervor, wie z.B. die Kooperation mit dem Landkreis, in deren Rahmen spanische Praktikanten im AMEOS Klinikum Osnabrück den Pflegeberuf kennenlernen können. „Damit gehen wir gemeinsam dem Fachkräftemangel entgegen“, so Lübbersmann weiter..

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert dankte dem AMEOS Klinikum Osnabrück dafür, dass auch „die dunkle Seite der Psychiatrie während der Zeit des Nationalsozialismus thematisiert und nicht verschwiegen wurde.“ Dafür stünden u.a. das Mahnmal des Osnabrücker Künstlers Kavermann für die psychisch kranken Opfer des Nationalsozialismus und Ausstellungen zum Thema „Euthanasie“, dem organisierten Tötungsprogramm der Nationalsozialisten an psychisch kranken und behinderten Menschen. „Auch das Gedenken gehört zu Osnabrück und ist Bestandteil unserer Friedens- und Erinnerungskultur“, betonte der Oberbürgermeister.

Im Anschluss blickte Prof. Bernhard Croissant, Ärztlicher Direktor des AMEOS Klinikums Osnabrück, in seinem bebilderten Vortrag auf die 150-jährige Vergangenheit zurück. Er stellte die anlässlich des Jubiläums aufwendig gestaltete Broschüre vor, die keine Festschrift im üblichen Sinne sein will, sondern die Wahrnehmung psychisch kranker Menschen in verschiedenen Phasen der 150-jährigen Entwicklungsgeschichte des Hauses in den Blick nimmt. „Als die „Provinzialständische Irrenanstalt zu Osnabrück“ 1868 ihre Arbeit aufnahm, sprach man noch von „den Andersartigen“, berichtete er. Heute stelle sich das AMEOS Klinikum Osnabrück erfolgreich seiner Verantwortung für die Zukunft mit dem Ziel, jeden Tag ein Stück weit besser zu werden.

Krankenhausdirektor Ralph Ehring nahm den Faden auf und berichtete von den Weiterentwicklungen und der Zukunftsorientierung der AMEOS Einrichtungen in Osnabrück. Neben dem Ausbau des medizinischen Leistungsangebotes spielen auch Investitionen in Neubauten und Erweiterungen eine wichtige Rolle. Ebenso wichtig sei die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und Hilfsnetzwerken. „Moderne psychiatrische Versorgung funktioniert nicht alleine“, so Ehring. „Mit wertvollen Netzwerken und Partnerschaften erweitern wir gemeinsam erfolgreich das Versorgungsnetz, wie z.B. im Bündnis gegen Depressionen“, berichtete er.

Alle Redner dankten den Mitarbeitenden des AMEOS Klinikums Osnabrück für ihren Einsatz und ihr Engagement in ihrer täglichen Arbeit mit den Patienten. „Jeder von ihnen übernimmt einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag, das verdient ein besonderes Lob“, waren sich alle Redner einig.