Nach rund 15 Jahren Stillstand wird die Kunstinstallation „Vita Dominae – Das Leben der Klosterfrauen“ auf dem Gelände des AMEOS Klinikums Osnabrück zu neuem Leben erweckt. Das poetische Wasserspiel, das einst durch das zarte Klirren weißer Porzellanschalen den Bürgerpark beschallte, erhält eine umfassende Sanierung. Die Sanierungsarbeiten beginnen Mitte April 2025 auf der Wiese an der Gertrudenkirche, in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Äbtissinnenhauses, der heutigen Psychiatrischen Tagesklinik.
Über Jahre hinweg prägte das sanfte Klingen der schwimmenden Porzellanschalen, die im Wasserspiel aneinanderschlugen, die Atmosphäre des Ortes. Seit 2010 wurde die Installation nicht mehr betrieben. Die Künstlerin Elisabeth Lumme konzipierte die im Jahr 2000 erstellte Installation im Rahmen des Kunstprojekts „Kloster – Kunst – Landschaft“ als humorvolles Sinnbild für das Leben der Klosterfrauen hinter Mauern. Der flache, vergitterte Baukörper, der als Natursteinbecken gestaltet ist, orientiert sich in seiner Form am Grundriss der Gertrudenkirche – der ehemaligen Kirche des Benediktinerinnenklosters. 2004 erhielt das Wasserspiel eine erneuerte Bruchsteinmauer und ein Pumpensystem für den Dauerbetrieb. Bis 2010 pflegten Mitarbeitende der AMEOS Gärtnerei die Anlage, die nun wiederbelebt werden soll.
Der Osnabrücker Mechatroniker und Brunnenrestaurator Simon Marius Hagedorn, der sich ehrenamtlich um die Restauration öffentlicher Brunnen in Osnabrück kümmert, initiierte die Reaktivierung. Bereits im vergangenen Jahr brachte er mit Unterstützung der Gärtnerei den historischen "Schäfer an der Tränke"-Brunnen auf dem Gelände des AMEOS Klinikums Osnabrück wieder zum Sprudeln.
Für die Sanierung von „Vita Dominae" gewann Künstlerin Lumme mehrere Förderer: Die Stadt Osnabrück, der Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., die Landschaft des ehemaligen Fürstentums Osnabrück sowie die Herrenteichslaischaft übernehmen die Finanzierung. Auch bei der Krankenhausdirektion des AMEOS Klinikums Osnabrück stieß die Künstlerin auf offene Ohren und das Team der Gärtnerei wird Hagedorn bei der Umsetzung tatkräftig unterstützen.
Mitte April beginnen die Arbeiten mit dem Aushub des neuen Pumpenschachtes durch das Gärtnerei-Team. Anschließend werden die technischen Komponenten durch einen Fachbetrieb und Techniker Hagedorn instandgesetzt. Verläuft alles nach Plan, wird das Becken schon bald wieder mit Wasser gefüllt. Dann werden 26 Porzellanschalen – symbolisch für die einstige Klostergemeinschaft – auf der Wasseroberfläche treiben. Vom Wind und der Strömung sanft bewegt, zirkulieren sie frei oder in geordneten Bahnen und erzeugen beim Aneinanderstoßen jene charakteristischen Klänge, die Spaziergänger über Jahre hinweg begleiteten.