Am Samstag, den 12.12.2015 fand das 8. Bremer Symposium zur Psychotherapie in der Psychiatrie statt.

Gemeinsam veranstaltet vom Christoph-Dornier-Institut und dem AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen, besucht von mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, diesmal in vorweihnachtlicher Atmosphäre, diskutierten wir Fragen rund um den Wahn und die verschiedenen Verstehenszugänge zu Psychosen.

Thelke Scholz referierte eindrucksvoll über ihre eigene Erfahrung als Patientin in der Psychiatrie und ihren Genesungsweg. Prof. Michael Musalek aus Wien entwickelte ein Modell zum Verständnis der kreativen Prozesse bei der Bildung von Wahnvorstellungen und wie ästhetische Überlegungen in die Psychotherapie einfließen können: "Schönes Leben ist gesundes Leben". Umrahmt wurden die Beiträge vom wunderschönen Harfenspiel Marleen Stempels.

Nach einer kräftigenden Gemüsesuppe für alle stellte Professorin Stephanie Mehl aus Marburg aktuelle Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie bei Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis dar. Am Ende es Programms präsentierte Dr. Dr. Jann Schlimme seine Studie zur abklingenden Psychose und machte Mut, dass wir in der Behandlung von Menschen mit Psychosen mehr Verständigung wagen.

So konnten die Veranstalter Dr. Thomas Lang und Prof. Uwe Gonther zusammenfassend erfreut feststellen, wie gut sich die Referate und die Beiträge aus dem Publikum ergänzt haben.

Auch bei der Behandlung dieser besonders schwerwiegenden psychischen Erkrankungen ist Psychotherapie sinnvoll und hilfreich. Vieles sollte noch erforscht werden. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass gerade hier die affektiv stabilisierende Wirkung der Therapie, ergänzt um praktische Hilfen im Alltag, für die Betroffenen Hilfe bedeutet. Besserung der Symptome im Sinne einer verbesserten Kommunikation mit den Mitmenschen und sogar vollständige Heilung sind möglich!

Für Recovery ist Hoffnung auf die Möglichkeit der Genesung von zentraler Bedeutung. Diese Hoffnung braucht es auf Seiten der Behandelnden ebenso wie auf Seiten der Betroffenen. Der Bedarf an Medikation sinkt bei verbesserter Kommunikation. 

Foto: Dr. Heidrun Riehl-Halen