Die zertifizierte Stroke Unit des AMEOS Klinikums Oldenburg bietet eine optimale medizinische Schlaganfallversorgung im ländlichen Bereich, die sich durch die enge Vernetzung zu überregionalen Zentren auszeichnet.

Ein Schlaganfall ist eine Diagnose, die oft nicht nur den Patienten, sondern die gesamte Familie betrifft. Steht zu Beginn der Erkrankung die Angst vor der möglicherweise lebensbedrohlichen Erkrankung, stehen nach überstandener Akutphase oft die Folgen des Schlaganfalls mit möglicherweise bleibenden Behinderungen und einer dadurch veränderten Lebenssituation im Vordergrund.

„Die wohnortnahe Versorgung der Patienten und damit die Möglichkeit des so wichtigen frühen Beginns der Lyse-Therapie ist zentraler Baustein in der Schlaganfallversorgung, besonders in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein“, verdeutlicht Dr. med. Jonas Repenthin, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des AMEOS Klinikums Oldenburg. Auf der zertifizierten Stroke Unit des AMEOS Klinikums Oldenburg mit vier Monitorüberwachungsplätzen werden pro Jahr ca. 400 Patientinnen und Patienten behandelt. Die Stroke Unit ist dabei Teil der neurologischen Station mit insgesamt 27 Betten.

In den letzten Jahren haben sich große Fortschritte in der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten ergeben, mit denen oft die bleibenden Symptome eines Schlaganfalls verhindert oder zumindest deutlich gemildert werden können. Auf Schlaganfallspezialeinheiten, sogenannten Stroke Units, wird mit modernsten diagnostischen und therapeutischen Methoden in spezialisierten Teams gearbeitet.

Kommt ein Patient mit einer akuten, nur seit wenigen Stunden bestehenden Schlaganfallsymptomatik zur Aufnahme, wird nach einer sofortigen computertomographischen Diagnostik inclusive Gefäßdarstellung sowie nach Ausschluss möglicher Kontraindikationen unverzüglich die Lysetherapie, eine Gerinnsel-auflösende Behandlung, vorgenommen. Die Patienten werden auf der Stroke Unit unter kontinuierlicher Monitorüberwachung versorgt. Zur Optimierung der Rehabilitation der aufgetretenen Defizite stehen neben der intensiven fachärztlichen und pflegerischen Versorgung frühe physio- und ergotherapeutische sowie bei vorhandenen Beeinträchtigungen der Sprache oder des Schluckens auch logopädische Behandlungen durch in der Schlaganfallbehandlung erfahrene und spezielle geschulte Therapeuten im Vordergrund. Die weiterführende Diagnostik zur Klärung der Schlaganfallursache und damit verbunden der individuellen Behandlungsplanung umfasst die sonographische Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße sowie kardiologische Untersuchungen. Diese werden in Zusammenarbeit mit der kardiologischen Abteilung der Sana Klinik Oldenburg durchgeführt.

Wird in der Notfall-Gefäßdiagnostik bei Aufnahme ein größerer Gefäßverschluss als Ursache für die Durchblutungsstörung und damit des Schlaganfalls festgestellt, wird in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Lübeck entschieden, ob eine Möglichkeit bzw. Indikation für eine lokale Entfernung des Gerinnsels mittels Katheter („Thrombektomie“) gegeben ist. In diesem Fall wird der Patient unverzüglich, oft unter laufender Lysetherapie, zur weiteren Versorgung durch die Neuroradiologen in die überregionale Stroke Unit des UKSH verlegt.

Seit letztem Sommer kann neben der Ursachendiagnostik eine endoskopische Diagnostik des Schluckens (FEES) in Zusammenarbeit mit den Logopäden durchgeführt werden. Zudem gibt es neuerdings in Oldenburg die Möglichkeit, eine akute Drehschwindelsymptomatik mit einer Videobrille von gefährlichen Schlaganfällen abzugrenzen.

„Die Schlaganfallversorgung im AMEOS Klinikum Oldenburg zeigt Spitzenwerte im Vergleich zu den anderen Schlaganfallversorgern in Schleswig-Holstein“, freut sich Krankenhausdirektor Andreas Tüting und führt weiter aus, dass insbesondere die rasche CT-Bildgebung, die kurze Zeit bis zur Einleitung der Lysetherapie, die geringe Komplikationsrate sowie die guten Behandlungsergebnisse für die kleine aber sehr gut koordinierte Stroke Unit in Oldenburg sprechen.

Kontakt:

AMEOS Klinikum Oldenburg
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg in Holstein
Tel. +49 4361 50804-0
E-Mail: neuro@oldenburg.ameos.de