Mit einem musikalischen Auftritt der Klanggruppe des AMEOS Pflegehauses Ueckermünde begann die Gedenkveranstaltung am 4. Mai 2017 für die Opfer der sogenannten Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus. Vertreter der Behindertenverbände des Landkreises Vorpommern-Greifswald, Mitarbeiter und Bewohner der AMEOS Einrichtungen sowie Gäste aus Ueckermünde und Umgebung gedachten all jener Menschen, die auf Grund ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen zwischen 1933 und 1945 misshandelt oder getötet wurden. Über das Ausmaß der systematischen Vernichtung von kranken Erwachsenen und Kindern in der früheren Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Ueckermünde konnte die Historikerin Dr. Kathleen Haack von der Universität Rostock in ihrer Rede ein erstes, vorläufiges Bild zeichnen. Sie erfasst und dokumentiert die aus dieser Zeit vorhandenen Patientenakten, um die Aufarbeitung der Geschehnisse weiter zu vervollständigen. Pflegedirektor Wolf Steffen Schindler erinnerte am Mahnmal daran, dass die heute gewünschte und vielfach gelebte Integration und Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen den Beitrag jedes Einzelnen erfordern, gerade weil es auch andere, ausgrenzende Haltungen in der Gesellschaft immer noch gibt.