Wie Sie wissen gehören Händehygienemaßnahmen zu den wichtigsten Infektionspräventionsmaßnahmen.
Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2009 initiierte Internationale Tag der Händehygiene soll alljährlich die Aufmerksamkeit des medizinischen Personals auf die Händehygiene lenken.
Das Datum 05.05. symbolisiert die fünf Finger jeder Hand.

Der Tag bietet Anlass zu überlegen, was Händehygiene für jeden Einzelnen und für das Klinikum bedeutet
und was getan werden kann, um sie zu verbessern. Denn bis zu 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen.

Erhöhte Aufmerksamkeit durch das Corona-Virus

Der Anblick von Desinfektionsspender in Krankenhäusern ist seit vielen Jahren ein gewohnter Anblick. Mediziner und Pflegekräfte wissen, wie wichtig das regelmäßige Waschen und Desinfizieren der Hände ist.

Seit sich der Covid-19-Virus ausbreitet, ist die große Bedeutung von Händehygiene stärker denn je ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Die Hände übertragen die meisten Infektionskrankheiten

Dennoch wird die Bedeutung dieser einfachen Händehygienemaßnahme tendenziell unterschätzt. Wer hat als Kind nicht zu hören bekommen, er solle sich vor dem Essen die Hände waschen? Und manch einer hat frech geantwortet: „Die sind gar nicht schmutzig.“ Optisch mag das vielleicht gestimmt haben, aber das eigentliche Problem ist nicht der potenzielle Dreck unter den Fingernägeln. Es sind die Viren und Bakterien, die über die Hände weitergetragen werden. Die WHO weist der Händehygiene eine große Bedeutung zu, wenn es darum geht, wie sich übertragbare Krankheiten verhindern lassen. Besonders problematisch ist das in einer Umgebungen, wo eine Keimdichte am höchsten ist, in der Nähe kranker Menschen.

Daher ist die Händehygiene auch jenseits der Corona-Zeit ein wichtiger Schlüssel zur Infektionspräventionsmaßnahme. Die richtige Händehygiene vor und nach jedem Patientenkontakt ist die wichtigste Maßnahme, die das Krankenhauspersonal ergreifen kann. Die Übertragung gefährlicher Erreger von einem Patienten auf den anderen, oder auf sich selbst, kann so vermieden werden.

Außerdem können Viren und Bakterien auf Metall und Kunststoff unterschiedlich lange überleben. Wer eine Türklinke anfasst oder die Computertastatur eines Kollegen benutzt, wird also regelmäßig Krankheitserregern ausgesetzt. Die gängigen Grippeviren zum Beispiel sind dort nach 48 Stunden noch aktiv. Bei Covid-19 ist nicht hinreichend belegt, wie lange der Erreger auf künstlichen Oberflächen existieren kann und was das über die Ansteckungswahrscheinlichkeit aussagt. Auf jeden Fall hängt es vom Material ab. Normalerweise ist nicht bekannt, wann ein Infizierter die Türklinke berührt hat, die man selbst gerade herunterdrücken möchte. Was also tun? – Anschließend die Hände waschen oder desinfizieren!

Durch unbewusste Bewegungen wandern Erreger weiter

Die Hände selbst stellen keine große Gefahr dar. Wer dort keine eine offene Wunde hat, muss nicht befürchten, dass Viren über die Hände in den Körper eindringen. Doch Studien haben gezeigt, dass wir uns mehr als 15 Mal unbewusst ins Gesicht fassen – pro Stunde. Die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen sind für Bakterien und Viren eine ideale Eintrittspforte. Wenn Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen, schützen Sie sich und andere vor vielen Krankheitserregern, die Erkrankte weitertragen.

Einfache Grundregeln

Wer seine Hände effektiv waschen will, sollte einige einfache Grundregeln beachten:

1. Nass machen: Die Hände werden unter fließendes Wasser gehalten. Die Temperatur kann dabei so gewählt werden, dass sie angenehm ist.

2. Rundum einseifen: Handinnenflächen, Handrücken, Daumen, Fingerzwischenräume und Fingerspitzen sollten gründlich eingeseift werden.

3. Zeit lassen: Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 Sekunden, bei stark verschmutzten Händen auch länger.

4. Gründlich abspülen: Die Hände sollten unter fließendem Wasser abgespült werden.

5. Sorgfältig abtrocknen: Das Abtrocknen der Hände – auch der Fingerzwischenräume – gehört zum wirksamen Händewaschen dazu. Durch das Abtrocknen werden Keime entfernt, die noch an den Händen oder im restlichen Wasser an den Händen haften.

In öffentlichen Toiletten sollten Sie darauf achten, anschließend nicht direkt wieder eine Oberfläche anzufassen. Verwenden Sie beispielsweise Einweghandtücher aus Papier, um Türklinken zu öffnen – oder den Ellenbogen.

Es ist wichtig, dass die neue Händehygiene-Kultur und das geschärfte Bewusstsein weiter aufrechterhalten werden.