Rund 4 Millionen Patienten in Deutschland leiden an schweren und chronifizierten, nicht tumorbedingten Schmerzen mit psychischen Beeinträchtigungen (Bundesamt für soziale Sicherung, 2019). Diese Menschen benötigen in der Regel eine spezifische Behandlung, in der Schmerzmediziner gemeinsam mit Therapeutinnen und Therapeuten aus Psycho-therapie, Ergotherapie, Physiotherapie oder auch Kreativtherapien versuchen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern. Dies ist nur im sogenannten multimodalen und interdisziplinären Behandlungsansatz möglich. Die Umsetzung erfolgt primär ambulant – bei bestimmten Indikationen ist jedoch eine umfassende Therapie im Rahmen einer stationären, mehrwöchigen Krankenhausbehandlung erforderlich: Der sogenannten stationären interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie (IMST).

Schmerzmedizin am AMEOS Klinikum Fehmarn

Im überregionalen Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin am AMEOS Klinikum Fehmarn werden bereits seit 2016 Schmerzpatientinnen und -patienten sowohl ambulant in der Schmerzambulanz, als auch stationär behandelt – dort leitet Chefarzt PD Dr. Peter Iblher ein hochqualifiziertes Team verschiedener Fachärztinnen und Therapeuten, die auf die Behandlung von Schmerzerkrankungen spezialisiert sind.

Am Anfang eines dreiwöchigen stationären Aufenthalts im AMEOS Klinikum Fehmarn stehen ausführliche Aufnahmegespräche und Untersuchungen, in denen Ärzte und Therapeutinnen ein Vertrauensverhältnis zu den Patienten aufbauen und sich ein Bild über die häufig hochkomplexen gesundheitlichen Probleme machen.

„Unsere Patientinnen und Patienten sind sehr belastet durch die anhaltenden Schmerzen und Begleiterkrankungen, konsultieren zahlreiche Ärzte, absolvieren Therapien, werden operiert, aber es hilft häufig einfach nichts ‒ weil die ursprünglichen Ursachen für ihre Schmerzen mittlerweile gar nicht mehr vorhanden und nun eigentlich völlig andere Therapieansätze notwendig wären“ erklärt PD Dr. Peter Iblher.

Das Ziel: Schmerzlinderung

Wichtig sind dem Team bei der Behandlung drei Punkte:

1. Eine hohe Behandlungsqualität, 2. der individuelle Behandlungsansatz unter Berücksichtigung eines umfassenden biopsychosozialen Konzepts und 3. ein im multimodalen Team abgestimmtes, wissenschaftlich fundiertes Behandlungskonzept. Dabei werden die Therapieansätze in täglichen Patientengesprächen, aber auch in Fallkonferenzen immer wieder überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Häufig kann das Ziel einer Schmerzlinderung erreicht werden, Patientinnen und Patienten erleben wieder ein Stück Selbstwirksamkeit, Lebensqualität und Freiheit und gewinnen die Kontrolle über ihre Erkrankung zurück.

„Unser Ziel ist es, dass unsere Patienten einen nachhaltigen Therapieweg einschlagen, der über den Klinikaufenthalt hinaus Bestand hat und Schmerzen langfristig lindert“, betont Chefarzt Iblher. „Ich vergleiche das immer gerne mit einer Bergbesteigung, die ja auch nicht immer einfach ist, wo man aber mit jedem Schritt dem Ziel ein Stückchen näher kommt. Unser interdisziplinäres Team entwickelt also die bestmöglichen Grundlagen, damit unsere Patienten diesen Weg erfolgreich gehen können.“

 

AMEOS Klinikum Fehmarn – Interdisziplinäres Schmerzzentrum

Kontakt: Sekretariat Frank Bickel, Telefon: 04371 504-105