Infolge des demografischen Wandels werden immer mehr Menschen eine umfassende altersmedizinische Versorgung benötigen. Hierfür braucht es jedoch genügend ausgebildete Fachkräfte, die diesen Wandel begleiten. Darüber diskutierten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Klinik für Geriatrie Ratzeburg wichtige Wegbegleiter aus Politik und Klinikgeschichte in einem Pressegespräch am 24.11.2021.

Schon in den 90er Jahren erkannten Fachleute im Herzogtum Lauenburg den Bedarf für eine stationäre und ambulante geriatrische Versorgung der Bevölkerung. Innerhalb von zehn Jahren gelang es, ein tragfähiges Konzept dafür zu entwickeln. Am 1.Oktober 2001 konnte nach umfangreichen Umbauarbeiten im DRK-Krankenhaus die Klinik für Geriatrie eröffnet werden. Zunächst mit 20 stationären Betten und zehn Plätzen in der Tagesklinik.  “Dafür wurde die Pflege am Standort ausgebaut und es entstand das Pflegehaus“, erinnert sich der ehemalige Geschäftsführer Michael Stark. Außerdem habe man fachärztliches Personal für die Geriatrie aus dem eigenen Pool rekrutiert und dann auch selbst ausgebildet.

Seitdem ist die Klinik für Geriatrie stetig gewachsen. Aktuell verfügt sie über 69 stationäre Betten und 14 Plätze für die teilstationäre Behandlung in der Tagesklinik. “Die Klinik für Geriatrie ist wie ein Wasserstandsmelder der Gesellschaft, man erkennt deutlich die Entwicklung in der Demografie und die Bedürfnisse älterer Menschen”, beschreibt Jens Leymann, Chefarzt in der Klinik für Geriatrie Ratzeburg die Veränderungen in den letzten Jahren.

Doch die allgemein positiven Wachstumsprognosen für dieses Fach stellen die Klinik auch vor neue Herausforderungen. So ist der sich verschärfende Fachkräftemangel nur mit einem guten Team zu bewältigen. “Dort, wo die Mittel und Möglichkeiten des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg als Akutkrankenhaus enden, greift die Klinik für Geriatrie Ratzeburg mit speziell auf diese Zielgruppe angepassten Therapien und umgekehrt”, beschreibt Dr. Andreas Schmid, Geschäftsführer des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg, die enge Zusammenarbeit beider Häuser. Man betrachte sich in den beiden Einrichtungen nicht als Konkurrenten um die Patientinnen und Patienten, sondern als Team in der Versorgung dieser.

Das zeigte sich auch bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. „Mit einer sehr hohen Impfquote und ihrem vorbildlichen Verhalten gewährleisten die Mitarbeitenden eine sichere Versorgung unserer Patienten“, sagte Katja Plath, Krankenhausdirektorin der AMEOS Einrichtungen Ratzeburg. „Auf die notwendigen Therapien, um wieder zurück in einen selbstbestimmten Alltag zu finden, muss auch in dieser Zeit niemand verzichten”.

Nur die große Jubiläumsfeier wurde wegen des anhaltend hohen Infektionsgeschehens auf das Frühjahr 2022 verschoben.