Das AMEOS Klinikum Aschersleben wurde in der vergangenen Woche von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ein weiteres Mal als regionales Traumazentrum anerkannt. Die Gesellschaft bestätigte die Einhaltung der Kriterien zur Behandlung von Schwerverletzten sowie den Nachweis der Erfüllung der Anforderungen des Traumanetzwerkes DGU. Ziel des Netzwerkes ist, dass Schwer- und Schwerstverletzte optimal und innerhalb kürzester Zeit versorgt werden.

Im Traumazentrum des AMEOS Klinikums Aschersleben können sämtliche Krankheiten und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Erkrankungen des Gehirns und des zentralen Nervensystems therapiert werden. "Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Behandlung mehrfachverletzter, das heißt polytraumatisierter Patienten, ein", erklärt Dr. med. Enrico Kahl, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie.

Die Verletzung mehrerer Organe, die einzeln oder in Kombination eine lebensbedrohliche Verletzung darstellen, erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und Abteilungen am Krankenhaus. "Die Voraussetzungen hierfür werden an unserem Traumazentrum optimal erfüllt: Der Erstkontakt mit dem Patienten erfolgt in der Interdisziplinären Notaufnahme - je nach Art und Schwere der Verletzung werden im Bedarfsfall Kollegen weiterer Fachgebiete zur Therapie des Patienten herangezogen", so Oberarzt Michael Flach, Leiter der Abteilung zur Behandlung traumatologischer Patienten der Klinik für Orthopädie, Unfall-  und Wiederherstellungschirurgie am AMEOS Klinikum Aschersleben.

Eine schnellstmögliche Versorgung von Schwerverletzten kann lebensrettend sein. Jörn Duwenkamp, Chefarzt der Klinik für Notfallmedizin: „Ohne Zeitverlust das geeignete Krankenhaus anzufahren, ist ein wesentlicher Vorteil dieser Klassifizierung. Durch die Zertifizierung von Traumazentren ist eindeutig gekennzeichnet, welche Klinik über die geeignete personelle und apparative Ausstattung verfügt.“

Im Jahr 2008 startete die der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie die Intitiative zur Verbesserung von Schwerst- und Mehrfachverletzten. Bei polytraumatisierten Patienten liegen gleichzeitig mehrere lebensbedrohliche Verletzungen vor. Optimal versorgt werden kann ein Polytrauma nur in einer Klinik, die über die fachärztliche und apparative Ausstattung verfügt.

Die Richtlinien der DGU unterscheiden zwischen lokalen, regionalen und überregionalen Traumazentren. Diese verfügen neben fachlichen Kompetenzen über spezielle personelle, strukturelle und apparative Ressourcen, wie beispielsweise die Ausstattung des Schockraums. Die im Traumanetzwerk organisierten Zentren garantieren die Aufnahme von Schwerverletzten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Es gibt definierte Kriterien über die Zuweisung eines Schwerverletzten in eine Klinik. Dabei sollte der Patient nach seiner Rettung und Erstversorgung innerhalb von rund 30 Minuten in einem für sein Verletzungsmuster geeigneten Traumazentrum eintreffen. (thn)